Übertreiben Sie es aber nicht unmittelbar vor den fruchtbaren Tagen. Drei bis vier Tage sexuelle Enthaltsamkeit können da Wunder wirken und erhöhen die Spermienanzahl und Spermienqualität des Mannes. Sorry liebe Männer: Auch Selbstbefriedigung ist für Sie in den Tagen vor dem Eisprung tabu. Zumindest, wenn Sie mit einer bewussten Planung den Kinderwunsch und die Geburt eines Babys unterstützen wollen.
Der richtige Zeitpunkt um schwanger zu werden
Familienplanung, Kinderwunsch und schwanger werden sind nicht allein eine Sache des Gefühls, auch biologisches Grundwissen rund um das Thema Eisprung und die damit verbundenen fruchtbaren Tage sind hilfreich für eine erfolgreiche Schwangerschaft und um den eigenen Kinderwunsch mit einem gesunden Baby zu erfüllen.
Es geht hierbei nicht nur um die Häufigkeit der sexuellen Aktivität, sondern Monat für Monat um den besten Moment im Zyklus, vor allem in Hinblick auf die Befruchtungszeit der Eizelle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Zeitpunkt für den Eisprung zu bestimmen, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen:
- Temperaturmessung
Die Bereitschaft des Körpers schwanger zu werden lässt sich zeitlich mit dem Messen der Körpertemperatur bestimmen. Dies wird von Frauen immer morgens unmittelbar vor dem Aufstehen durchgeführt und in einen Kalender zur Feststellung des Eisprungs eingetragen. In der ersten Zyklushälfte eines Monats liegt die Basaltemperatur bei ungefähr 36,5 Grad Celsius. Kurz nach dem Eisprung erhöht sie sich um circa 0,3-0,5 Grad Celsius und bleibt so bis zum Eintreffen der folgenden Menstruation.
Die Temperaturmethode gilt als maximal 50 bis 70 Prozent zuverlässig beim Wunsch schwanger zu werden und ist für sich allein genommen entsprechend ungenau bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage.
- Beobachtung des Zervixschleims
Während des Zyklus zeigen sich Veränderungen am Schleim, dessen natürliche Bildung im Gebärmutterhals stattfindet. Die Beschaffenheit ändert sich in jedem Monat während des Zyklusverlaufs und wechselt von zäh bis hin zu weitgehend flüssig. Der Eisprung ist verbunden mit einer Konsistenz des Schleims, die sehr schnell in den festeren Zustand wechselt. Auch ein Verschwinden des Zervixschleims ist im Laufe der Tage möglich.
Als alleiniges Erkennungsmerkmal für die fruchtbaren Tage ist die Methode nicht sehr aussagekräftig. In Kombination mit der Temperaturmethode gilt sie als zuverlässiger beim Versuch schwanger zu werden.
- Hormoncomputer
Die kleinen Geräte werten bei Frauen mit Kinderwunsch Teststreifen aus, die jeweils in den morgendlichen Urin gehalten werden. Das sogenannte Luteinisierungshormon (LH) hat unmittelbar vor dem Eisprung seine höchste Konzentration und gibt relativ verlässlich Auskunft über die fruchtbarsten Tage.
Die Messgenauigkeit von einem solchen Ovulationstest (Eisprungtest) liegt bei 90 bis 100 Prozent, allerdings können aktuelle Erkrankungen, Alkohol oder die Einnahme von Medikamenten das Ergebnis verfälschen und die Chance schwanger zu werden somit erschweren.
Wer einen Kinderwunsch hat und die fruchtbaren Tage berechnet hat, sollte nach Möglichkeit in jedem Monat in den Tagen um den Eisprung herum Sex haben. Die Eizelle der Frau ist nämlich nur 12 bis 24 Stunden lang fähig zur Befruchtung. Die Eizelle ist jedoch nicht allein entscheidend, sondern auch die Spermien. Spermien können wenigstens fünf Tage in der Gebärmutter überdauern. Regelmässiger Sex ist somit in dieser Zeitspanne besonders hilfreich für den Kinderwunsch und die Geburt eines zukünftiges Babys.
Gleitgel kann ausserdem einen problematischen Einfluss auf das Scheidenmilieu von Frauen haben. Ein Verzicht auf Gleitmittel während der fruchtbarsten Tage ist deshalb sicher nicht verkehrt.
Risiken und Einschränkungen beim Wunsch schwanger zu werden
Auch bei einem starken Kinderwunsch, regelmässigem Sex und einer Berechnung der fruchtbaren Tage sind eine erfüllte Schwangerschaft und ein Baby nicht garantiert.
Der Zeitpunkt zwischen dem aktiven Bemühen und dem Erfolg kann sehr unterschiedlich ausfallen. Junge Frauen bis zu einem Alter von etwa 25 Jahren haben statistisch betrachtet eine Erfolgsquote von annähernd 30 Prozent in jedem Zyklus schwanger zu werden. In den meisten Fällen klappt es in einer Partnerschaft junger werdender Eltern mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent, innerhalb von einem halben Jahr ein Kind zu zeugen und schwanger zu werden. Voraussetzung hierfür ist die Berücksichtigung des Eisprungs beziehungsweise der fruchtbarsten Zeiten. Auch die Gesundheit beider Eltern sollte in Ordnung sein und Verhütungsmittel wie die Pille beizeiten abgesetzt worden sein.
Ab dem 35. Lebensjahr wird die Chance für eine Schwangerschaft von Jahr zu Jahr geringer.
Ab dem 40. Lebensjahr liegt sie bei etwa zehn Prozent pro Jahr, ab einem Alter von 44 Jahren bei maximal drei Prozent.
Viele Frauen stellen sich die Frage, ob die jahrelange Einnahme eines Verhütungsmittels oder eine vorangegangene Fehlgeburt beziehungsweise eine Ausschabung einen Einfluss auf eine gewünschte Schwangerschaft haben können. Aus medizinischer Hinsicht gibt es in der Regel keine Beeinträchtigungen für eine geplante Schwangerschaft und Geburt, auch nicht in Hinblick auf eine Wartezeit.
Wenn es bei einem bestehenden Kinderwunsch auch nach einem Jahr nicht gelingt schwanger zu werden, kann ein Besuch beim Frauenarzt hilfreich sein, um eine eventuelle Erkrankung, ein Problem mit den Spermien des Mannes oder eine mögliche Infektion mit Chlamydien auszuschliessen. Mitunter ist es nur eine gut behandelbare Kleinigkeit, die sich auf die Gesundheit oder den Zyklus auswirkt und daran hindert, schwanger zu werden.
Der Frauenarzt wird auch die Einnahme von Folsäure (Vitamin B9) empfehlen. Es dient der Vermeidung von Schädigungen des ungeborenen Kindes. Studien haben ergeben, dass den sogenannten Neuralrohrdefekten sowie der Problematik eines offenen Rückens (Spina bifida) beim Baby sehr gut vorgebeugt werden kann.
Die Einnahme von Folsäure ist nicht nur sinnvoll, wenn man bereits schwanger ist, sondern bereits bei einem Kinderwunsch und nach Absetzen des Verhütungsmittels. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der Embryo bereits von Anfang an genügend mit dem Vitamin versorgt ist, da es einige Zeit braucht, bis ein ausreichender Folsäurespiegel im Körper aufgebaut ist.
Schwangerschaft in höherem Lebensalter
Frauen in einem höheren Lebensalter, vor allem jenseits von 40 Jahren, haben eine deutlich grössere Problematik schwanger zu werden. Hier ist es besonders wichtig, den Kinderwunsch und die geplante Schwangerschaft auf den Monatszyklus und den Eisprung auszurichten. Der Grund für die Abnahme der Fruchtbarkeit hängt mit der Produktion der Eizellen zusammen. Mit jedem Lebensjahr wird die Anzahl der Eizellen, die in den Eierstöcken bleiben, weniger. Die Menstruationszyklen werden jenseits der 40 kürzer, auch die Periode wird seltener, bis sie in der Menopause ganz aufhört und es unmöglich macht, schwanger zu werden.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sich die Fruchtbarkeit einer Frau sukzessive verringert, je älter sie wird.
- 30 bis 34 Jahre: 92 Prozent
- 35 bis 39 Jahre: 85 Prozent
- 40 bis 44 Jahre: 68 Prozent
- 45 bis 49 Jahre: 31 Prozent
- über 50 Jahre: geringer als 1 Prozent
Auch die Risiken für die Gesundheit des Babys und für die individuelle Gesundheit der Frau werden bei einer Schwangerschaft mit zunehmendem Lebensalter grösser. Hierzu zählen beispielsweise Frühgeburten, Behinderungen und Präeklampsie, die bei schwangeren Frauen über 40 häufiger auftreten. Schwanger werden ist entsprechend risikoreicher und die Schwangerschaft sollte engmaschiger von einem Frauenarzt begleitet werden. Er wird ebenso darauf hinweisen, inwieweit der Kinderwunsch im bestehenden Alter die Gesundheit beeinflusst oder für das Kind problematisch sein kann.
Auch bei der Geburtsvorbereitung und der Geburt selbst gilt es umsichtig zu sein, weil Komplikationen bei der Entbindung öfter vorkommen können und in dem Fall ein Risiko für die Gesundheit von Mutter und Baby darstellen.
Einer der Hauptrisikofaktoren bei unerfülltem Kinderwunsch bleibt also ein erhöhtes Lebensalter. Bestehen Unsicherheiten, ob Sie einem höheren Risiko ausgesetzt sind bei einer Schwangerschaft?
Damit sich Ihr Kinderwunsch erfüllen kann sollten Sie nicht länger warten, sondern besser heute als morgen bei einem Frauenarzt Ihre persönlichen Risiken abklären lassen. Qualifizierte Gynäkologen finden Sie hier auf Local Families: