Wenn sich die Familie trennt
Die Scheidung oder Trennung findet nicht nur zwischen den erwachsenen Partnern statt, sondern es kommt zum Bruch in der Familie selbst (Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel «Das Leben in der Patchworkfamilie» .
Tatsächlich leiden die betroffenen Kinder vor allem unter den Folgen der Trennung: Lautstarke Streits brechen aus, ein Elternteil ist womöglich psychisch gefährdet oder der finanzielle Abstieg droht. Wenn ein Umzug folgt oder nach einiger Zeit eine Zweitfamilie entsteht, wirkt sich das ebenfalls auf die kindliche Psyche aus. Um so wichtiger ist es, die Kinder vor weiteren Verlusten und Ängsten zu schützen.
Die meisten Mütter und Väter wünschen sich das Beste für ihre Kinder und versuchen, das Leid zu minimieren. Das ist jedoch auch mit professioneller Unterstützung von erfahrenen Familientherapeuten oder Psychoanalytikern nicht immer einfach.
Bei einer einvernehmlichen Scheidung fühlen sich nicht nur die früheren Partner wohler, sondern auch die Kinder. Wenn eine solche Einigung möglich ist, lässt sich der nervenaufreibende Rosenkrieg mit anschliessendem Scheidungsprozess vermeiden. Auch für die Kinder ist die einfache, einvernehmliche Lösung deutlich angenehmer. In den seltensten Fällen läuft die Trennung ganz ohne Konflikte ab, doch die Schwierigkeiten lassen sich durch ein überlegtes Vorgehen einschränken.
Konflikte erkennen und bewältigen
Eltern neigen dazu, die eigenen Schwierigkeiten und Konflikte auf ihr Kind zu projizieren. Falls Sie in dieser Situation sind, sollten Sie deshalb die Rolle als Elternteil klar von der Partner-Rolle trennen. Sie dürfen den bisherigen Partner für kindisch oder arrogant halten, während Ihr Nachwuchs den Vater bzw. die Mutter weiterhin anhimmelt. Kinder brauchen diese Freiheit und müssen deshalb bei ihrer Meinung unterstützt werden. Darum sollten sie das Gefühl bekommen, dass sie mit dem Elternstreit nichts zu tun haben. Ansonsten entstehen womöglich falsche Schuldgefühle, die wiederum zu Komplexen führen.
Im Zusammenhang mit einer Scheidung geht es oft darum, bei wem die Kinder bleiben. Auch der Unterhalt steht bei dem Trennungsverfahren auf dem Prüfstand. Diese rechtlichen Aspekte sind verantwortlich dafür, dass die Scheidung in jedem Fall vor Gericht stattfindet. Doch mit guten Anwälten lassen sich die einzelnen Punkte in Ruhe klären, ohne dass sich eine der beiden Parteien benachteiligt fühlt. Selbstverständlich möchten beide ihre Interessen durchsetzen, doch ein hässliches Tauziehen um das Kind sollte nach Möglichkeit unterbleiben.
Die Reaktion der Kinder
Wenn eine Trennung unumgänglich ist, spüren die Kinder das oft früher, als die Erwachsenen glauben.
Hier ist es wichtig, die Sichtweise der Kinder zu verstehen, um richtig handeln zu können. Während die Erwachsenen auf eine Verbesserung in ihrem Leben hoffen und sich deshalb trennen, geht für die Kinder erst einmal die Normalität verloren. Sie erkennen die Neuerung nicht als Chance, wie es die Eltern tun, sondern wünschen sich die ursprüngliche Familienstabilität wieder zurück. Die Zeit lässt sich jedoch nicht zurückdrehen, darum dürfen keine falschen Hoffnungen entstehen.
Eine Trennung der Eltern ist für den Nachwuchs ein einschneidendes Verlusterlebnis und fördert die Angst vor dem Alleinsein. Diese Befürchtung verstärkt sich, wenn die Bedürfnisse des Kindes keine Berücksichtigung finden. Durch Missachtung und Ausweichen fühlt sich das Kind verlassen.
Diese typische Reaktion der Kinder kann psychische und soziale Auffälligkeiten nach sich ziehen. Möglicherweise werden die Scheidungskinder aggressiv oder depressiv. Sie befürchten, ein Elternteil ganz zu verlieren, was für sie wie ein Identitätsverlust ist.
Die folgenden Symptome weisen auf eine Trennungskrise der Kinder hin:
- psychosomatische Schmerzen,
- Schlaf- und Essstörungen,
- soziale Zurückgezogenheit, oft einhergehend mit mangelndem Selbstbewusstsein,
- Schuldgefühle,
- Konzentrations- und Lernprobleme.
Ersparen Sie das Ihren Kindern. Wenn Sie merken, dass Sie die Trennung alleine als Paar nicht mehr gebacken bekommen, ist es Zeit sich professionelle Hilfe zu suchen. Die Ehe- und Beziehungsberatung kann Ihnen auch in einer Trennungsphase helfen. Die Gespräche mit einer professionellen dritten Person helfen Ihnen, die Trennung so hinzukriegen, dass Ihre Kinder nicht die Leidtragenden sind.
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