Grundsätzliche Erläuterungen zum Burnout
Beim Burnout-Syndrom handelt es sich um ein Syndrom, das sich aus mehreren Krankheitssymptomen zusammensetzt. Im Vordergrund steht dabei eine langfristige Erschöpfung, die häufig durch die Arbeit verursacht wird. Die Überlastung kann aber auch nervlich bedingt sein. Eine allgemeingültige Definition für das Syndrom Burnout existiert nicht. Die Grenzen zur Depression sind nicht eindeutig festzulegen, doch der Zusammenhang mit Stress ist deutlich zu erkennen.
Der Burnout selbst wird von den Experten oft nicht als Krankheit betrachtet, sondern als eine zusammenfassende Diagnose zur Verallgemeinerung. Ob die Menschen tatsächlich unter Burnout leiden oder ob es lediglich eine vorübergehende Erschöpfung ist, ob die Gefahr einer Depression besteht oder ob die Work-Life-Balance nur kurzfristig aus dem Takt kommt, dafür ist eine genauere Beobachtung nötig.
Es ist wichtig, rechtzeitig die Stressfaktoren zu erkennen, die einen Burnout auslösen und die Gesundheit bedrohen. Nicht nur die Arbeit spielt dabei eine belastende Rolle. Auch Zeitdruck, Monotonie und fehlende Begeisterung wirken sich auf den persönlichen Zustand aus. Wie genau Sie und Ihre Familie auf eine verstärkte Belastung oder die ständige Erreichbarkeit reagieren, hängt von der individuellen Empfindlichkeit und von der Strapazierfähigkeit der Nerven ab. Durch Entspannungsmethoden und gegebenenfalls eine psychotherapeutische Behandlung sinkt das Risiko für einen Burnout erheblich.
So entsteht ein Burnout
Erschöpfung entsteht bei den meisten Menschen durch Stress, der typischerweise durch die Arbeit ausgelöst wird. Teilweise verstärken die Pflichten in der Familie diese Belastung noch zusätzlich, sodass es schwerfällt, sich zu entspannen. Darum ist es so wichtig, dass Sie Ihre Bedürfnisse nicht vernachlässigen. Eine starke Leistungsorientierung und Perfektionismus führen oft direkt zu Dauerstress, der letztendlich das Burnout-Syndrom verursacht. Versuchen Sie also, nicht zu viel von sich selbst zu fordern, und schaffen Sie Freiräume für sich selbst.
Nicht nur im Arbeitsleben von Menschen in hochgestellten Jobs ist Burnout ein Risiko. Eine perfektionistische Hausfrau macht sich selbst Stress, Arbeitslose sind nervlich und emotional überlastet und Schüler fühlen sich überfordert. Väter und Mütter können ebenfalls unter den vielen Pflichten leiden und sich zwischen Arbeit und Familienleben aufreiben.
Burnout-Test
Gerade einen Burnout möchten viele Menschen nicht wahrhaben und antworten mit dem Bonmot, dass sie keine Zeit dafür haben. Haben Sie auch schon einmal gut schweizerisch mit «ja, muess» auf die Frage, ob es Ihnen gut geht, geantwortert? Obwohl Sie gedacht haben: «Hey, eigentlich geht es mir überhaupt nicht gut und ich fühle mich schon lange mit meinem alltäglichen Wahnsinn überfordert»?
Dann ist es Zeit für den Burnout-Test: Stellen Sie sich gezielt Fragen und beantworten diese ehrlich, um herauszufinden, wie es tatsächlich in Ihnen aussieht.
- Wie groß ist Ihre Erschöpfung und wie lange hält sie an?
- Fühlen Sie sich urlaubsreif?
- Haben Sie noch genug Zeit für Entspannung?
- Freuen Sie sich auf Treffen mit Freunden?
- Arbeiten Sie mit genügend Motivation?
- Genießen Sie Ihre Kreativität?
- Können Sie die Zeit mit der Familie genießen?
Konnten Sie einen Grossteil dieser Fragen für Sie zufriedenstellend beantworten? – Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nicht Burnout-gefährdet.
Konnten Sie einen Grossteil dieser Fragen nicht zufriedenstellend für Sie beantworten? – Dann ist es Zeit etewas in Ihrem Leben zu verändern, damit Sie weniger Burnout-gefährdet sind. Als ersten Schritt sollten Sie die Beratung von erfahrenen Lifecoaches bzw. psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Sie sollten einen drohenden Burnout nicht alleine bezwingen wollen und müssen.
Der Burnout und seine Symptome
Ein ausgebrannter Zustand weist auf einen Burnout hin, dem Sie rechtzeitig vorbeugen sollten. Das gelingt durch die praktische Hilfe der Familie, durch mentale Unterstützung von Freunden und durch eine möglichst pragmatische Herangehensweise. Doch erst einmal müssen Sie die Symptome erkennen. Erhöhte Reizbarkeit ist nicht nur eine normale Stimmungsschwankung, wenn sie länger anhält. Auch Schlafstörungen sollten Sie genauer beobachten und nicht einfach abtun.
Die klassischen Anzeichen für Burnout:
- Kopf- und Spannungsschmerzen,
- geschwächtes Immunsystem und entsprechend häufige Erkältungen oder andere Krankheiten,
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen,
- starke Gewichtsveränderungen,
- erhöhtes Risiko für Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht,
- körperliche Beeinträchtigungen.
Welcher Arzt kann bei Burnout helfen?
Viele Betroffene haben Angst vor Psychiatern, dabei kann eine solche Behandlung sehr gute Ergebnisse erzielen. Auf jeden Fall sollten Sie bei einem längeren Erschöpfungszustand oder bei einem deutlichen Leistungsabfall im Zusammenhang mit dem Burnout Syndrom Ihren Hausarzt aufsuchen und ihm alle Symptome schildern. Er analysiert die körperlichen Probleme und stellt gegebenenfalls eine Überweisung für einen Facharzt aus. Dieser kümmert sich um eine geeignete psychische Therapie.
Körper und Seele sind eng miteinander verbunden, daher zeigen sich die unterdrückten Probleme oft in physischen Beschwerden. Diese sind Warnsignale, die Sie ernst nehmen sollten. Genau hier setzen die Psychotherapeuten oder Psychiater an, um Ihnen gezielt zu helfen. Ob das Burnout als reiner Erschöpfungszustand oder als Krankheit angesehen wird, das Zusammenspiel der Stressoren und Auswirkungen steht bei der Therapie im Vordergrund.
Welche Behandlung kommt für sie infrage?
In der Schweiz stehen den Patienten viele Behandlungsmöglichkeiten und Kontaktstellen für eine persönliche Beratung zur Verfügung, an die Sie sich wegen Burnout wenden können. Gerade weil es keine einfache Pauschalbehandlung für das Syndrom gibt, ist der persönliche Kontakt enorm wichtig. Einige Experten fokussieren sich auf Familien, andere befassen sich vor allem mit der sogenannten Manager-Krankheit oder mit anderen Spezialfällen.
In Eigeninitiative können Sie selbst dem Burnout etwas entgegensetzen, indem Sie Auszeiten nehmen, sportlich aktiv sind oder Entspannungsübungen machen. Eine gesunde Lebensweise fördert Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Ab einem bestimmten Zeitpunkt benötigen Sie jedoch Hilfe von außen:
- In einer Gruppentherapie lernen Sie, bewusst mit Ihrem Problem umzugehen und etwas dagegen zu unternehmen.
- Eine Kur hilft dabei, Abstand zu gewinnen und an sich selbst zu denken.
- Im Rahmen einer Psychotherapie gewinnen Sie ein neues Selbstbewusstsein.
- Entspannungstechniken geben Ihnen Ruhe und Kraft.